Über 500 Portfolios von Banken und Vermögensverwalter haben am Performance-Vergleich 2022 teilgenommen

25.01.2023

ZWEI Wealth führt seit acht Jahren den jährlichen Performancever-gleich zwischen Vermögensverwaltern durch. Auch in diesem Jahr haben sich Banken und Vermögensverwalter wieder dem Vergleich gestellt. Besonders in einem sehr schlechten Anlagejahr wie 2022 liefert der Vergleich wertvolle Informationen. Anlegerinnen und Anle-ger können die Analyse nutzen, um die Renditen ihrer Anlageportfolios zu vergleichen und wo angezeigt, einen besser geeigneten Verwalter zu suchen.

Bereits zum achten Mal führt ZWEI Wealth den Vergleich der erzielten Jahresrenditen von Banken und Vermögensverwaltern durch. In diesem Jahr haben sich Banken und Vermögensverwalter mit einer Rekordzahl von über 500 Anlageportfolios dem Vergleich gestellt.

Ein schwieriges Jahr – kaum positive Renditen bei diversifizierten Anlageportfolios

Das Anlagejahr 2022 wird als ein annus horribilis in die Annalen der Vermögensverwaltung eingehen. Von den über 500 untersuchten Anlageportfolios unterschiedlicher Risikoklassen erzielte kein einziges eine positive Rendite für das Gesamtjahr. Geprägt von sehr schnell und sehr stark ansteigenden Inflationsraten haben beinahe alle Anlageklassen deutlich an Wert verloren. Auffallend ist dabei vor allem, dass die Diversifikation von Portfolios und konservativ Anlagen wie Obligationen kaum Schutz vor den Verwerfungen boten. Gleichzeitig zeigt der Performancevergleich besonders in schlechten Anlagejahren, welche Portfolios wirklich robust aufgestellt und welche eher auf Schönwetter ausgerichtet sind.

 

Der Performancevergleich in einem schlechten Anlagejahr wie 2022 sagt oft mehr über das Portfolio als die Schönwetter-Analysen.

Patrick Müller, CEO ZWEI Wealth

 

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Kaum positive Renditen: Dem Abwärtstrend an den Finanzmärkten konnte sich kein Vermögensverwalter von diversifizierten Anlageportfolios entziehen. Bei den untersuchten Anlageportfolios in Schweizer Franken weist keines und bei Euro und US Dollar nur einige wenige Portfolios eine absolut positive Rendite auf. Auffallend ist die eher ungewöhnliche Verteilung über die Risikoklassen. Der Unterschied zwischen einem Anlageportfolio mit konservativem und einem mit aggressivem Risikoprofil ist mitunter sehr klein.
  • Deutlich grössere Streuung als in guten Anlagejahren: Der Performancevergleich weist historisch eine Streuung von knapp 13 Prozentpunkten zwischen den besten und den schlechtesten Anlageportfolios in einem Jahr aus. Für das Anlagejahr 2022 ist dieser Wert mit 17.7 Prozentpunkten deutlich höher.
  • Vorteile der aktiven Verwaltung bei konservativen Portfolios: Der Vergleich von aktiver und indexorientierter Vermögensverwaltung gibt jeweils Aufschluss darüber, wie viel Mehrwert die Vermögensverwalter gegenüber dem allgemeinen Markt erzielen können. Im Anlagejahr 2022 erzielten die aktiv verwalteten Anlageportfolios vor allem bei konservativ ausgerichteten Anlagestrategien deutlich bessere Resultate als indexorientierte Portfolios. Insbesondere die passiv verwalteten Obligationenportfolios erzielten schlechte Renditebeiträge.  Bei Portfolios mit höherem Aktienanteil liegen die aktiv und die indexorientierten Portfolios im Mittel etwa gleich auf.
  • Growth und Quality als Anlagestil unter Druck: In der aktiven Verwaltung von Portfolios haben sich in den letzten Jahren faktorenbasierte Anlagestile vermehrt an Popularität gewonnen. Diese Anlagestrategien setzen auf Faktoren, die gegenüber dem Marktdurchschnitt eine besseres Rendite-Risikoverhältnis über einen Anlagezyklus versprechen. Diese Faktoren unterliegen starken Schwankungen. Das Verständnis der Über- und Unterrendite eines Faktors ist für den Anleger von grosser Wichtigkeit. Im letzten Jahr sind einige Anlagestile, die in den Jahren davor sehr gute Resultate lieferten deutlich unter Druck gekommen. Das bezieht sich insbesondere auf die Faktoren Quality und Growth bei Aktien.
  • Top-Manager bewähren sich auch in schwachen Jahren: Die Resultate aus dem Finanzjahr 2022 bestätigen einmal mehr, dass sich gute Vermögensverwalter durchaus selektionieren lassen. ZWEI Wealth wählt für Anlegerinnen und Anleger Vermögensverwalter mit langem Leistungsausweis und einer klaren Anlagephilosophie aus (bei ZWEI Wealth als Top Manager bezeichnet). Auch in dem sehr anspruchsvollen Jahr 2022 haben diese im Durchschnitt bessere Resultate erzielt. Am Beispiel der Portfolioklasse Schweizer Franken Ausgewogenes Risikoprofil bedeutet dies bei den Top Managern eine durchschnittliche Rendite von -10.3% gegenüber dem Median von -12.4%. Über den gesamten Betrachtungszeitraum seit 2010 erzielen die Top Manager eine Rendite von +88.2% gegenüber +34.7% beim Median-Anbieter.
  • ESG-Trend geht weiter: Die Vermögensverwalter planen auch 2023 die ESG-Richtlinien vermehrt in die Anlagepolitik einzubauen. In der Umfrage haben 52% angegeben, in diesem Jahr das Angebot an ESG-Lösungen weiter auszubauen. 44% geben an, den ESG-Fokus unverändert beizubehalten.

Wie können Anleger von der Analyse profitieren?

  • Alle teilnehmenden Vermögensverwalter und Banken erhalten eine Auswertung ihrer Ergebnisse im Konkurrenzvergleich - kostenlos. Kunden können diese Analyse und den Vergleich bei Ihrer Bank oder ihrem Vermögensverwalter selber anfordern.
  • AnlegerInnen können eine individualisierte Analyse für Ihr Anlageportfolio basierend auf den Daten der Performancevergleiche erstellen lassen oder mit einer Ausschreibung den besten Vermögensverwalter für sich suchen.

 

Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Vermögensverwalter? Der gute Vermögensverwalter scheut den Vergleich nicht!

Cyrill Moser, Partner ZWEI Wealth

 

Wichtige Anmerkungen: Portfolio-Einschätzung sollte umfassender erfolgen

Um eine verlässlichere Aussage über die Qualität der Vermögensverwaltung zu erhalten, muss ein längerer Zeitraum analysiert und die genaue Herangehensweise (Art der Umsetzung, Mehrwert im Vergleich zu spezifischen Benchmarks, Kosten etc.) berücksichtigt werden. ZWEI Wealth bietet dazu Beratungsdienstleistungen an, sodass jede Anlegerin, jeder Anleger für sich die richtigen Schlüsse ziehen kann.

 

Wir danken allen teilnehmenden Banken und Vermögensverwaltern für die partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit.


Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen: info(at)zwei-we.ch.