Über Kosten spricht man (nicht)

01.06.2023

In Bezug auf die Kosten für die Verwaltung von Vermögenswerten zeigen sich die Banken und Vermögensverwalter oft bedeckt. Dabei schmälern die Kosten die Renditen der Anleger ganz entscheidend. Leider verkompliziert ein Wirrwarr an Gebührenebenen oft die Übersicht. Hier finden Sie eine Auslegeordnung und einfache Vergleichsgrössen.

 

Welche Kosten gibt es?

Wichtig ist zu wissen, welche Kosten in Bezug auf die Verwaltung Ihrer Vermögenswerte anfallen. Hier haben wir eine Auflistung der verschiedenen Kostenarten und Beschreibungen dazu:

Depotkosten Gebühren für die Verwahrung und Administrierung von Anlageinstrumenten im Wertpapierdepot
Transaktionskosten Gebühren für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren
Verwaltungskosten Gebühren für die Vermögensverwaltung, das heisst Anlageentscheidungen herleiten, treffen und umsetzen. Einige Anbieter erheben zusätzlich zur Grundgebühr auch Gewinnbeteiligungsmodelle (Performance-Gebühren)
Beratungskosten Gebühren für die Ausarbeitung und Umsetzung einer persönlichen Anlagestrategie, der Gesamtvermögensallokation, der Auswahl von Anlagelösungen sowie sämtliche Kontroll- und Überwachungsaktivitäten des Gesamtvermögens
Produktkosten Anlageinstrumente enthalten Gebühren, die auf den ersten Blick für die Kunden nicht erkennbar sind. Diese Produktkosten fallen in Fonds, Zertifikaten, strukturierten Produkten und anderen Kollektivanlagen direkt an. Diese Kosten werden von den Anbietern als «Total Expense Ratio» (TER), «Gesamtkostenquote» oder «Produkt-Management-Gebühr» auf Anfrage ausgewiesen
Andere Andere Kosten fallen in folgenden Bereichen an: Handelsmargen (z.B. Fremdwährungen, Derivate), Kontoführungsgebühren, Zuschläge für Spezialberichte (Steuerauszüge, Performancereports, etc.), Quellensteuer-Rückforderungen usw.

 

Wie können Kosten gespart werden?

Es lohnt sich, die Angebote zu vergleichen und sich bei verschiedenen Anbietern zu erkundigen. Oftmals haben die Anbieter kein grosses Interesse an umfangreicher Transparenz. Einerseits ist der administrative Aufwand gross und teuer, anderseits führt Transparenz zu erhöhtem Wettbewerb, was aus Sicht einiger Anbieter nicht immer erstrebenswert ist. Hier kann eine professionelle und unabhängige Gebührenanalyse helfen, alle Kosten transparent zu prüfen. Fragen Sie bei Ihrer Bank oder Ihrem Vermögensverwalter direkt nach der Kostenstruktur. Je nach Antwort der Anbieter kann das Potential von Kostensenkungen einfach beurteilt werden. Die Gebühren können üblicherweise mit den Anbietern verhandelt werden.

Mythos All-in-Gebühr

Für einen Kunden ist es weiterhin schwierig, die volle Kostentransparenz zu erhalten. Denn schliesslich beinhaltet auch die sogenannte All-in-Gebühr nur einen Teil der anfallenden Kosten. Im Durchschnitt gilt, dass die All-in-Gebühr nur etwa 56 % der effektiv anfallenden Kosten für den Kunden umfasst.
Der Rest fällt in Produkten, bei Transaktionen und anderen Gebührenarten zusätzlich an.

Transparenzbericht bestellen

Hier können Sie den Transparenzbericht bestellen: Transparenzbericht 2023