Ab wann sollten Sie sich sorgen über die Resultate Ihres Vermögensverwalters machen?

07.06.2022

Perioden von negativen Renditen lassen sich bei Anlageportfolios bekanntlich nicht vermeiden. Wie aber erkennen Sie, ob sich Ihre Anlagelösung in den schwierigen ersten Monaten des Jahres bewährt hat oder alles noch viel schlimmer wird? Eine Einschätzung von Paul Stäheli, Partner bei ZWEI Wealth.

Was können Sie unternehmen, um die negativen Renditen Ihres Anlagenportfolios richtig einzuschätzen? Als erstes brauchen Sie eine Einschätzung der erzielten Resultate anhand unabhängiger Vergleichsgrössen. Nur ein solcher Vergleich gibt Aufschluss zur obigen Frage. Nur die absolute Rendite zu betrachten, genügt nicht. Beim Vergleich spielen neben einem Performancevergleich mit guten Lösungen (Top Tier), passiven Anlagen (Benchmarks), auch das Risikoverhalten und die Kosten Ihrer Anlagelösung eine entscheidende Rolle. Als zweites sollten Sie die Anlagestrategie einem Stresstest unterziehen. Ein solcher erlaubt Ihnen, die Einordnung der Risiken besser zu verstehen.

Aber auch auf das Bauchgefühl dürfen Sie sich durchaus verlassen. Tönen die Erklärungen Ihres Vermögensverwalters nach Allgemeinplatz und kompliziert? Wird das Thema Kosten nicht angesprochen? Sind die Anlagen nicht verständlich? Dann liegt das meist nicht an Ihrem Sachverstand, sondern deutet ganz oft auf eine ungenügende Vermögensverwaltung hin.

Sollte sich bei der Leistungsbeurteilung zeigen, dass Ihre Anlagelösung nicht genügt, empfiehlt es sich aus Erfahrung, rasch und konsequent zu handeln. Bestätigen sich die Zweifel, sollte die bestehende Lösung komplett ersetzt und neu aufgebaut werden. Bemühungen für eine Renovation sind meistens zum Scheitern verurteilt.